Vorschau RLM Runde 16: UVB – DSV Leoben

Frühjahrsauftakt in der Regionalliga Mitte! Endlich – die lange Winterpause ist vorbei und die Freunde des runden Leders kommen wieder voll auf ihre Rechnung. Heimspiel gegen den DSV Leoben! – ein unmittelbarer Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt – brisanter könnte es nicht beginnen! Es ist ein Schlüsselspiel, eine erste Standortbestimmung, ein sogenanntes 6-Punkte-Spiel und natürlich sollte man am Ende als Sieger vom Platz gehen, will man ein Ausrufezeichen setzen und positiv in die Rückrunde starten. „Verlieren verboten!“, heißt es gleich im ersten Spiel, um sich die notwendige Luft zu verschaffen im Kampf um den Abstieg.Im Gegensatz zu unseren „Grün-Gelben“ ist bei unserem heutigen Gegner in dieser Winterpause alles eitel, Wonne, Sonnenschein. Die Donawitzer müssen nicht einen Abgang hinnehmen und dürfen mit dem 24jährigen ungarischen Stürmer Adam Fekete einen absoluten Wunschspieler begrüßen.

Dann der 7. Februar 2012 – eine Pressekonferenz in Graz – Bühne frei für den „roten Messias“ – Adi Pinter ist zurück in der Steiermark und zurück in der Regionalliga Mitte. Leoben Präsident Heinemann stellt den Selbstdarsteller und Exzentriker als neuen Vizepräsidenten und neuen sportlichen Leiter seines DSV’s vor. Was nur wenige Experten nach Pinters spektakulärem Abgang in Pasching für möglich hielten wird zur Realität und Pinter hält was Pinter verspricht! In einem medialen Rundumschlag, der Ex-Arbeitgeber FC Pasching und dessen Präsidenten Heli Nussbaumer gleichermaßen trifft als Fußballpräsidenten im Allgemeinen, lässt die GAK-Legende unter anderem mit der Ankündigung aufhorchen, möglicherweise im Sommer das Trainerteam tauschen zu wollen.

Genug für Trainer Gregor Pötscher seine kontinuierliche, bodenständige und ehrliche Arbeit beim Traditionsklub in der einstigen Stahlmetropole in der Obersteiermark in Frage zu stellen. Als Mann mit Charakter, zieht Pötscher einen Tag nach der PR-Show die Konsequenzen und beendet sein Engagement in Donawitz mit sofortiger Wirkung. Nachdem voreilige Ankündigungen und darauffolgende Taten bekanntlich 2 Paar Schuhe sind, wird mangels Alternativen letztendlich der Co zum Chef gemacht. Ex-Profi Bernhard Muhr übernimmt zumindest bis zum Sommer und soll dafür sorgen, dass der DSV nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hat. Mit Punkten in Vöcklamarkt würde man sich zunächst einmal aus dem größten Schlamassel heraus halten.

Unsere „Grün-Gelben“ fiebern dem Saisonstart mit gemischten Gefühlen entgegen. Es war eine Winterpause die turbulenter nicht verlaufen hätte können. Nach dem frühen Abgang von Thomas Goiginger im Dezember kommt Trainer Karl Vietz wenig später auch der Spielmacher, das Herz der Mannschaft, Devid Stanisavljevic abhanden. Der Ruf des Geldes des ASK Mannersdorf am Ende wichtiger als die sportliche Perspektive in Vöcklamarkt – das ist das Geschäft!  – auch so kann Fussball sein!  Die berühmt berüchtigte Philosophie der Kontinuität, die Ruhe und Beschaulichkeit, die in den letzten Jahren zum Markenzeichen des Vereins mit dem Kleeblatt am Herzen wurde, wie weggeblasen. Trainer und sportliche Leitung nicht immer grün, eine klare Transferphilosophie selbst für Insider schwer erkennbar.

Mitte Jänner dann das große Durchatmen: “Es soll mindestens ein Neuer kommen!“, lässt Sportdirektor Reinhard Köpl im Internetsportportal liga3.at aufhorchen. Spieler werden getestet und nachdem zunächst alles auf eine Verpflichtung von Zoltan Todt vom ungarischen Erstligisten Pecs hinauszulaufen scheint, läßt die UVB am letzten Tag der Winterübertrittszeit kurz vor Mittag die Transferbombe platzen. Harun Sulimani vom FC Blau Weiß Linz ist der neue Hoffnungsträger in „Grün-Gelb“, der die Lücke von Stani mehr als adäquat schließen soll. Ein absoluter Hammertransfer!

Am späten Nachmittag heißt es dann:“Kommando zurück – eine Vertragsklausel lässt den Transfer platzen!“ – eine mögliche Verpflichtung von Zoltan Todt oder eines Karim Onisiwo in den letzten Stunden der Transferperiode kommt, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr zustande und so steht man am Ende mit leeren Händen da. Dem nicht genug, muss man mit Manuel Gegenleitner – der junge Innenverteidiger wechselt zum FC Gmundner Milch – einen weiteren Abgang hinnehmen.

Während die Konkurrenz im unteren Tabellendrittel teils mächtig aufrüstet, bleibt unsere UVB am Transfermarkt über. Katerstimmung, Ernüchterung!  

Einige Tage später zeigt sich aber bereits die große Stärke des Vereins – die Mannschaft rückt näher zusammen, man ist 100%ig davon überzeugt es gemeinsam schaffen zu können. Die negativen Gedanken wie weggeblasen, man weiß um die eigene Qualität und vor allem um das große Kämpferherz, das unsere UVB schon immer ausgezeichnet hat. Mit vollem Elan widmen sich Karl Vietz und seine Mannen der Vorbereitung auf die schwere Rückrunde. Von Spiel zu Spiel will man denken! Jedes Spiel ist ein Endspiel! Um in der Liga bestehen zu können, muss man in jeder Runde alles geben und bis zum Umfallen kämpfen. Jeder Punkt zählt und am Ende sollten es 36 sein, um in der Liga zu bleiben!

Der DSV aus Leoben ist die erste große Bewährungsprobe für die neu formierte Vietz Elf. Es ist ein 6-Punkte-Spiel, das man zuhause unbedingt gewinnen muss. Jeder einzelne Spieler ist sich der großen Bedeutung des Auftaktspiels bewusst und dementsprechend bis über die Haarspitzen motiviert. „Fussball mit Herz“ und die tollen Vöcklamarkter Fans im Rücken sind das Erfolgsrezept unserer „Grün-Gelben“ in dieser richtungsweisenden Rückrunde. Kommt und unterstützt unsere UVB von der ersten bis zur letzten Minute dieser Frühjahrssaison! „Niemand wird sein Kommen bereuen!“ – das ist ein Versprechen der Mannschaft!

(Manuel Winkelmayr)