„Es erfordert eine einheitliche Fußballsprache“

Das Trainergespann für die kommende Saison ist komplett, ein Grund genauer hinzusehen und nachzufragen. Dem Chefcoach Thomas Heißl wird zum einen künftig Hannes Fally als Co-Trainer zur Seite stehen, ein UVB-Urgestein der die Abläufe innerhalb der „Grün-Gelben“ wie seine Westentasche kennt. Zum anderen bleibt Walter Brenneis Trainer der zweiten Mannschaft, welche in der kommenden Saison nicht mehr „1b“ heißen wird sondern „UVB Juniors“. Damit will man in Vöcklamarkt den Fokus der zweiten Mannschaft noch deutlicher auf Jugend und Ausbildung legen.

Mit der Verpflichtung von Thomas Heißl als Cheftrainer holte die UVB doch etwas überraschend einen Fachmann, welcher zwar noch über keine Regionalligaerfahrung als Trainer verfügt, aber dem nachgesagt wird, dass er ein akribischer Arbeiter und Fußballprofi ist. Zeit ihn mal besser kennen zu lernen. Wir stellten ihm ein paar Fragen…

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Thomas, herzlich Willkommen in Vöcklamarkt. Was war dein erster Gedanke als du erfahren hast, dass die UVB dich als ernsthaften Trainerkandidat sieht?
Heißl: Ich war nach dem Abschluss meiner letzten Trainertätigkeit im Kampfmannschaftsbereich schon sehr überrascht über die Angebote, die ich erhalten habe. Der Kontakt mit der UVB kristallisierte sich schnell als das für mich reizvollste Angebot heraus.

Wie gut kennst du die bestehende Mannschaft der UVB bereits?
Heißl: Die bestehende Mannschaft kenne ich aus verschiedensten Blickwinkeln. Einerseits sind Absolventen der AKA Ried in ihren Reihen. Andererseits sind Führungsspieler im Kader, die ich aus vergangenen Trainertätigkeiten kenne. Ich beobachte ständig die umliegenden Vereine und verfolge die Spielerstationen der Spieler, die ich bereits kennenlernen durfte. Außerdem habe ich mit Verantwortlichen aus dem Verein schon länger Kontakt. Aus diesen sehr offenen Bekanntschaften bekam ich neben Videoaufnahmen der letzten Saison, viele Informationen über die momentane Verfassung des aktuellen Kaders. Auch Thomas Hofer, den ich als sehr kooperativen und sehr guten Trainerkollegen kennenlernen durfte, hat mir seine Einschätzung über die Mannschaft und ihr Umfeld weitergegeben.

Wie beurteilst du rückblickend die Probleme der „Grün-Gelben“ in der vergangenen Spielzeit?
Heißl: Ich würde die „Probleme der Grün-Gelben“ nicht als Probleme bezeichnen, sondern als Verbesserungspotentiale in denen man die sportliche Leistungsfähigkeit der Kampfmannschaft und der Juniors ausbauen und entwickeln kann. Aus meiner persönlichen Analyse der abgelaufenen Saison habe ich den Eindruck, dass die UVB gegen so genannte direkte Gegner wenig Punkte holen konnte. Hingegen gegen Gegner aus höheren Tabellenregionen konnten knappe Ergebnisse bzw. Siege erzielt werden. Das Torverhältnis ist mir in der Betrachtung der Endtabelle auch ins Auge gestochen. Der Verletzungsteufel trug sein Übriges im Abstiegskampf dazu bei. Allerdings, und das ist das Positive, hat die Mannschaft mit dem Trainerteam und der Verein zum richtigen Zeitpunkt die nötigen Ergebnissen einfahren können.

Wo muss man als erstes ansetzen, damit sich das Vorjahrsszenario nicht wiederholt und sich die Mannschaft von Anfang von den Abstiegsrängen fernhalten kann?
Heißl: Die abgelaufene Saison ist vorbei und man hat Erfahrungen sammeln dürfen, die für die neue Saison und für die nähere Zukunft für jeden Einzelnen nützlich sein können. Voraussetzung für eine, für die UVB, erfolgreiche Saison 2014/15 ist eine Kaderzusammensetzung, die der Vereinsphilosophie der UVB entspricht.

Man will in Vöcklamarkt ja verstärkt als Ausbildungsverein jungen Spielern eine Plattform geben. Ganz ohne Routiniers wird man allerdings in der Regionalliga Mitte nicht reüssieren können. Wie schaut deine optimale Mischung für die kommende Saison aus?
Heißl: Also neben den Potentialspielern vom eigenen Verein und von der näheren Umgebung sind charakterstarke, qualitativ sehr gute Führungsspieler in allen Mannschaftlinien nötig, die den Weg der UVB kennen und mittragen wollen.

Welches Spielsystem bevorzugst du? Möchtest du es mit der UVB eher offensiv oder defensiv anlegen?
Heißl: Die technisch/taktische Spielanlage richtet sich einerseits nach dieser Kaderfindung, und andererseits nach der konditionellen Leistungsfähigkeit der Mannschaft, ohne den Gegner hier gesondert berücksichtigen zu wollen. Dann erfordert es eine einheitliche „Fußballsprache“, die jeder Beteiligte spricht, um eine geschlossene Mannschaftsleistung konstant abrufen zu können. Ist man über die gesamte Spielzeit von diesem Weg überzeugt, sind die Ziele, die sich der UVB setzt realistisch, dann steht einer gelungenen Saison nichts im Weg. Auf ein starres Spielsystem möchte ich mich hier nicht festlegen, da noch einige wichtige Parameter zu solchen Äußerungen fehlen. Ich möchte allerdings anstreben, dass alle Fans der UVB nach Ballverlusten elf Verteidiger und nach Balleroberungen ebenso viele Angreifer sehen.

Wie groß schätzt du die Unterschiede zwischen Oberösterreich-Liga und der Regionalliga Mitte ein?
Heißl: Rein sportlich sehe ich zwei Klassen Unterschied zwischen der höchsten Liga im Bundesland und der Regionalliga.

Was ist dein Ziel mit Vöcklamarkt in der kommenden Saison?
Heißl: Das Ziel will ich nicht alleine vorgeben. Ich bin der Meinung das übergeordnete Ziel soll der Verein vorgeben und ich helfe im sportlichen Bereich mit allen meinen Mitteln mit, um das Ziel zu realisieren.

Noch eine letzte Frage, hat man als Trainer ein Vorbild von dem man das eine oder andere abschaut?
Heißl: Ich glaube das Wichtigste ist, das man sich als Mensch, Trainer oder Führungspersönlichkeit selbst gut einschätzen kann. Stärken stärken und Schwächen schwächen ist ein sehr treffender Satz dafür. Ich habe ständig das Bestreben mich entwickeln zu wollen. Das Bild, das ich im Kopf habe, wie Fußball für mich aussieht ist klar. Die Methode, die zur Anwendung kommt, richtet sich einerseits nach den Spielern und andererseits nach den Erfahrungen, die man als Mensch macht. Dabei ist die Offenheit für Neues unumgänglich. Ich beobachte sehr gerne, bilde mir eine Meinung und versuche das Beobachtete sofort für mich zu nützen.

Danke Thomas für das Interview! Bei dieser Gelegenheit wünschen wir dir viel Erfolg in Vöcklamarkt…

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Foto: © Fanreport

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