Vorschau: Union Perg

Mit Hochspannung erwartet man in Grieskirchen und in Vöcklamarkt die letzte Runde der fast abgelaufenen Saison. Zu erwarten ist ein in vielfacher Hinsicht ganz besonderer Spieltag. Vor allem natürlich, weil es das „Grande Finale“ des oberösterreichischen Fußballs sein wird, welches in einem Fernduell ausgetragen wird.

Keine Frage, über das was realistisch passieren wird, braucht man nicht diskutieren, aber was ist im Fußball nicht schon alles passiert… Nur ein Beispiel sei hier erwähnt, nämlich das der UVB Vöcklamarkt aus dem Jahr 1985/86, wo die damalige Radlev-Elf am letzten Spieltag in den Schlussminuten die SV Ried überholte und so sensationell Meister wurde. Noch in der 80. Minute lief im damaligen Herzschlagfinale alles zugunsten der SV Ried (welche 1:0 führte). Zwei späte Gegentreffer führten jedoch dazu, dass Ried verlor und Vöcklamarkt dank eines Sieges über Garsten den Meistertitel feiern durfte.

Gegen die Mannschaft der Stunde – DSG Union Perg – wird das allerdings eine Mammutaufgabe. Seit 5 Spielen ist die Mannschaft von Gerhard Obermüller ungeschlagen, mehr noch, sie hat die letzten 5 Spiele allesamt gewonnen und ist in der Formtabelle somit vor Vöcklamarkt und Grieskirchen zu finden. Überhaupt, in der gesamten Frühjahrstabelle ist Perg erster Verfolger des Spitzenduos, ohne des etwas durchwachsenen Herbstes würde Perg womöglich sogar im Titelkampf mitmischen. Schon zu Saisonanfang war klar, der Aufsteiger darf nicht unterschätzt werden und wird die Liga aufmischen. Der langjährige OÖ-Ligist wusste, wie man sich auf diese Liga einstellen muss und hat sich nun spätestens im Frühjahr hier auch bestens zurechtgefunden. Sucht man Stars im Team, muss man lange suchen. Keiner der Akteure sticht besonders hervor, diese besondere Ausgewogenheit macht sich auch bei der Torschützenliste bemerkbar. Stefan Graf führt mit 8 Treffern die Liste an, knapp gefolgt von Michael Hoislbauer und Zoltan Horvath (jeweils 7). Das Trainerteam darf die Mannschaft vor allem auf einen Gegner einstellen, der als Kollektiv und mit Kampfgeist überzeugen wird. Insbesondere natürlich vor heimischen Publikum.

Apropos Trainerteam: Das ist natürlich die zweite Komponente, warum das Spiel am Freitag etwas besonderes wird. Mit dem Wechsel von Karl Vietz von der Trainerposition in die Sportliche Leitung wird man das gesamte Trainerteam in dieser Zusammensetzung zum letzten Mal in der Coachingzone sehen und deshalb etwas besonderes werden. Das Meisterduo von 2010 ist nach wie vor beim Vöcklamarkter Publikum sehr beliebt, obwohl es vor einem Jahr mit dem Ziel, den Abstieg doch noch zu verhindern, scheiterte. Die Probleme, welche den Abstieg bedeuteten waren nicht an ihnen, sondern an anderen Punkten festzumachen. Deshalb wird insbesondere „Koarl“ trotzdem vor allem als Meistertrainer in Erinnerung bleiben.

Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn das Unmögliche in Perg tatsächlich eintritt. Die Rechnung ist ja einfach, die UVB muss 4:0 gewinnen, wenn Grieskirchen im Derby gegen Bad Schallerbach 0:1 verliert. Da man keinen Einfluss auf das Parallelspiel hat, muss man ganz auf sich schauen. Schwer genug gegen das Team der Stunde überhaupt zu gewinnen, nein, man muss sogar volles Risiko gehen und deutlich gewinnen. Hop oder Trop, Vorbild muss daher die zweite Halbzeit des Micheldorf Spiels sein, 4 Treffer wurden dort erzielt, Vöcklamarkt lieferte auswärts ein sensationelles Torspektakel ab. Fußball ist und bleibt unberechenbar, wir werden sehen, ob auch dieser Freitag Geschichte schreiben wird…

OÖ Liga, 30. Runde
Freitag, 10. Juni 2016

DSG Union HABAU Perg vs. Union Volksbank Vöcklamarkt
abd-Arena, Perg, 19.00 Uhr

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