Auch wenn die Spiele der Europameisterschaft derzeit in aller Munde sind, in den Landesligen sind dieses Wochenende einige Entscheidungen im Titelkampf gefallen und somit die Frage, wer in der kommenden Saison in der Regionalliga spielt, geklärt. Ebenso die Entscheidung über den Aufstieg/Verbleib in der Heute für Morgen ersten Liga ist dieses Wochenende gefallen, wenn auch mit einem sehr unrühmlichen Ende.
Denn während wohl die meisten Fußballinteressierten vergangenen Freitag den Start der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine mitverfolgten und nach dem 1:1 im Spiel Polen gegen Griechenland gerade bei einem kühlen Bier auf den Anpfiff der Partie Russland gegen Tschechien warteten, stürmten beim Relegationsspiel des GAK in Hartberg ein Teil des enttäuschten GAK Anhangs auf das Spielfeld. Unschöne Szenen spielten sich ab, provoziert von einer kleinen Gruppe, der es nicht um das Spiel an sich sondern nur darum ging, den Fußball als Bühne für Gewalt zu nützen. Die Leidtragenden sind alle anderen. Der TSV Hartberg sowie der Steuerzahler, weil sie die 180 Polizisten die im Einsatz waren bezahlen müssen, die überwiegende Mehrheit der GAK Anhänger die zwar enttäuscht waren, allerdings nicht an der Zerstörungswut dieser kleinen Gruppe teilnahmen, der GAK als Verein und in Summe der gesamte Fußball.
Stellt sich auch die Frage, inwieweit der Relegationsmodus sinnvoll ist. Einem über eine ganze Saison stark spielenden GAK werden innerhalb von zwei Spielen die Früchte der ganzen Saison genommen, ein sportlicher und finanzieller Kraftakt letztendlich ohne Lohn, der überhaupt erst verdaut werden muss. Welche Konsequenzen dieses Relegationsspiel für den GAK bringen wird, wird sich zeigen, fest steht, dass der GAK auch in der kommenden Saison in Vöcklamarkt um Punkte kämpfen wird müssen sowie dass die Regionalliga weiterhin sehr attraktiv und vor allem sportlich sehr stark sein wird.
Die neuen Teams in der Liga
Vier Mannschaften schieden bekanntlich diesen Sommer aus der Regionalliga-Mitte aus. Die Absteiger LASK Amateure, SV Gleinstätten, SK Vorwärts Steyr und FC Wels werden durch die Aufsteiger der 3 Landesligen sowie dem Absteiger aus der „Heute für Morgen Ersten Liga“ ersetzt.
LASK Linz
Der tiefe Fall des großen Linzer Traditionsvereines: Erstmals seit 63 Jahren steigt der LASK in den Amateurbereich ab, unvollständige Unterlagen führen zum Bundesliga-Lizenzentzug. Der schockierte LASK Anhang sieht die Schuld eindeutig bei Clubpräsident Peter Michael Reichel, der den Verein seit Jahren autoritär führt und von immer mehr Kritikern umgeben ist. Da er sich als Präsident auf Lebenszeit sieht, sind wohl gröbere Konflikte mit den Anhängern in der Regionalliga vorprogrammiert. Fest steht, der LASK muss als Amateurverein das Gugl-Stadion verlassen und ist auf der Suche nach einer neuen Heimstätte. Weiteren Zorn der Fans würde Reichel wohl mit der von ihm in Aussicht gestellten „Roadshow durch Oberösterreich“ auf sich ziehen, also wechselnde Heimstätten in ganz Oberösterreich. Die Vorgabe des Präsidenten lautet natürlich „sofortiger Wiederaufstieg“…
SC Copacabana Kalsdorf
Der SC Kalsdorf kommt aus dem Süden von Graz und spielt in den Farben rot/schwarz. Zumeist im Fußball-Unterhaus zu finden kann man dennoch auf einige tolle Erfolge zurückblicken. Zum Beispiel auf die Saison 1973/74, als man für ein Jahr in die damalige zweite Liga Aufstieg. Es war allerdings nur ein kurzer Höhenflug, es folgte direkt der tiefe Fall zurück ins Unterhaus, erst 2002 fand man den Weg hinauf in die Steirerliga, 2004 folgte der überraschende Meistertitel. Für ein Jahr spielten die Kalsdorfer dann Regionalliga ehe sie sofort wieder absteigen mussten und seither Stamminventar der Steirerliga waren, bis sie heuer die Meisterschaft überlegen für sich entscheiden konnten und zum dritten Mal die steirische Meisterschaft holen. Bemerkenswert auch der 1:0 ÖFB-Cup-Erfolg vor 4000 Zuschauern daheim gegen den SK Sturm Graz im Jahr 2006.
SV M&R Feldkirchen
Uns Vöcklamarkter sind die Feldkirchner bereits bekannt. Ein Sieg bei den Kärntnern sorgte 1986 für den vielumjubelten Aufstieg der Union in die 2. Division. Aber auch aus der jüngeren Vergangenheit sind die Feldkirchner ein Begriff, im ersten Regionalliga-Jahr 2010/11 trafen die Grün-Gelben 2x auf die Kärntner, die 2011 zwar absteigen mussten aber am Freitag nach einem Jahr den sofortigen Wiederaufstieg fixieren konnte. Heute wie vor zwei Jahren werden die Feldkirchner von Robert Micheu trainiert, der bereits seit 2004 die sportlichen Geschicke leitet.
SV Zaunergroup Wallern
Der OÖ-Liga-Meister 2012 ist ebenso kein Unbekannter in Vöcklamarkt. Zuletzt traf man in der OÖ-Liga 2007 aufeinander, ehe der SV Wallern auf einem Abstiegsplatz die Saison beendete und mit dem neu gegründeten FC Pasching eine Spielgemeinschaft einging. Die Spielgemeinschaft wurde letztendlich zum FC Pasching, der SV Wallern startete ganz unten in der 2. Klasse Mitte/Ost neu durch. Dank potentem Geldgeber fixierte man gestern nach einem 7:0 Sieg über Traun den fünften Meistertitel in Serie und steigt heuer erstmals in der Vereinsgeschichte in die dritte Spielklasse auf. Ironischerweise trifft man dort wieder auf Pasching, die dank Spiellizenz von Wallern ebenso in dieser Liga sind.
Wir gratulieren den Meistern der jeweiligen Landesligen zu ihrem Meistertitel und freuen uns schon auf die Duelle in der kommenden Saison.
(Michael Zehentner)
Wann gibt es bitte einen Spielplan der UVB ? Andere Vereine haben den schon auf ihrer
Website !
Anton Gansterer