Mit dem Freitagsspiel gegen SK Austria Klagenfurt (18:45 Uhr) steht das erste von zwei Auswärtsspielen in Serie für die UVB am Programm. Nach der bitteren 2:5 Heimniederlage letzten Freitag gegen den GAK wäre nun wichtig, die richtige Antwort darauf zu finden, gegen die Klagenfurter Austria im schönen Wörtherseestadion wird ein positives Signal aber nur durch eine Top-Leistung über zwei Halbzeiten möglich sein.Vor allem wenn man zurückblickt auf die vergangene Saison. Unsere Mannschaft konnte im ersten Regionalligajahr bei 14 von 16 Teams zumindest aus einer Begegnung Punkte mitnehmen. Nur gegen den späteren Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz und – richtig – auch gegen die Klagenfurter Austria blieb die UVB punktelos. Waren die Spiele gegen Blau-Weiß Linz eine klare Angelegenheit so war die Sache gegen die Austria schon knapper. Ging man im Wörtherseestadion sogar in Führung und musste erst in der 89. Minute den späten Siegestreffer der Violetten einstecken, so war die Sache in Vöcklamarkt noch bitterer. Man bestimmte 90 Minuten das Spiel, das Tor jedoch schoss die Austria (siehe Video).
Die Austria aktuell: Ein Fall für den Masseverwalter
Dazu ein Schwenk in die Vergangenheit: SK Austria Klagenfurt, „der“ Traditionsverein aus der Kärntner Landeshauptstadt. Gegründet 1920, 8x Kärntner Landesmeister, 4x Meister der 2. Division und mit 20 Spielzeiten in der 1. Division (Bundesliga) der erfolgreichste Kärntner Fußballverein. 1997 jedoch das Anfang vom Ende, die Austria ging mit dem ewigen Rivalen Villacher SV in eine Spielgemeinschaft, welche 1999 – auf Wunsch der Landespolitik – als neuer „FC Kärnten“ beide Vereine über Nacht auslöschte. Das Projekt scheiterte 2008 im Konkurs. Zuvor (2007) wurde als neues Zugpferd der SK Austria Kärnten – dank Landeshilfe – gegründet und via Lizenzkauf von Pasching in die Bundesliga transferiert. Auch dieses Projekt scheiterte, 2010 wurde den Kärntnern die Lizenz entzogen, der Konkurs folgte.
Hoffnungsfroh blickte man daher 2010 nach Klagenfurt, als dort von früheren Anhängern der Austria Klagenfurt die Wiederbelebung der „alten“ Austria vollzogen wurde. Man habe aus Fehlern der Vorgängervereine gelernt, die Politik soll draussen gehalten werden und der Verein alte Traditionen wieder aufleben lassen. Bereits ein Jahr später sind alle wieder einmal schlauer. Der schnelle Weg zurück in die Bundesliga sollte über eine Spielgemeinschaft mit dem – insolventen – Regionalligisten St. Stefan im Lavanttal führen. Teure Profis werden mit einer ersten Finanzspritze der Stadt Klagenfurt (550.000 Euro) im Sommer 2010 zur Gründung finanziert. Das war nicht genug, das teure Stadion, ein teurer Grafiker fürs Vereinslogo und ein schicker Cateringservice für den VIP Club – der in der Regionalliga seinesgleichen sucht – zwingt die Stadt dazu, mangels großer Sponsoren weitere Steuergelder locker zu machen. Im Dezember werden weitere 150.000 Euro von der Stadt überwiesen um die Budgetlöcher zu stopfen. Im Juli schließlich die Gewissheit, es fehlten dem Club schon wieder 350.000 Euro und auch diese Geldvernichtungsmaschine musste Insolvenz anmelden, die Euphorie unter den Austria-Fans wich der Ernüchterung und man bangt um die weitere Existenz. Eigentlich unglaublich, bei diesen wirtschaftlichen Möglichkeiten die sich in einer Landeshauptstadt bieten plus großer Finanzspritzen, davon kann man in hierzulande im kleineren Vöcklamarkt nur träumen.
Das ganze Geld reichte dennoch nicht für den angestrebten Aufstieg. Platz 7 in der abgelaufenen Saison (5 Punkte mehr als die UVB) waren das Ergebnis und ein Liga-Startplatz weniger für ehrlich wirtschaftende Clubs wie Feldkirchen, Weiz oder Voitsberg, den Absteigern der Saison…
Das Spiel im Wörtherseestadion
Die UVB trifft also kommenden Freitag auf einen finanziell angeschlagenen Verein. Sportlich läuft es unter Neo-Coach Dietmar Thuller noch nicht ganz rund, aber dennoch gut. Im Sommer wurde der Kader notgedrungen abgespeckt. Prawda, Isopp, Schoppitsch König und Kulnik sind wohl die namhaftesten Abgänge, welche vor allem mit Spielern wie Reich, Korepp und Pirker (von Zweitligist WAC/St. Andrä) und Spielern aus dem Kärntner Unterhaus kompensiert wurden und sogar vom Masseverwalter genehmigt wurden. Es bleibt daher nach wie vor eine starke Truppe übrig. Den Siegen über Pasching und Vorwärts Steyr steht ein Unentschieden über den GAK (in Graz) sowie eine 0:2 Niederlage zuletzt über die Sturm Amateure gegenüber.
Beide Kontrahenten kommen also mit einer Niederlage im Gepäck in die Begegnung. Der Weg zum Sieg unserer Mannschaft führt vor allem über Konstanz über die gesamten 90 Minuten, welche in den letzten Spielen leider etwas gefehlt hat. Sowohl in Steyr als auch gegen den GAK zeigte man vor allem erst in der 2. Halbzeit das volle Potenzial der Mannschaft. Wenn es gelingt, diese Form schon in der 1. Halbzeit abzurufen könnte das ein entscheidender Schritt für einen ersten Punktgewinn gegen die Klagenfurter Austria und die passende Antwort auf die letzte Saison und auch auf das GAK Spiel sein.
Betreut wird die Mannschaft wieder von „Co“ Franz Gilhofer, da Trainer Karl Vietz noch immer in den Staaten urlaubt. Aber die beiden Trainer stehen auch diese Woche in Kontakt und besprechen Details zum bevorstehenden Spiel. Wie es derzeit ausschaut – man will ja nix verschreien – kann man erneut aus dem vollen Schöpfen und hat keine Ausfälle zu beklagen.
Also Burschen, machts den Kärntnern in diesem schönen Stadion klar, das Vöcklamarkt nicht Völkermarkt oder gar Vöcklabruck ist und man auch mit wesentlich weniger Geld schönen, erfolgreichen Regionalliga-Fußball bieten kann…
(Michael Zehentner)
Regionalliga Mitte, 5. Runde
Freitag, 2. September 2011
SPG SK Austria Klagenfurt : Union Volksbank Vöcklamarkt
Wörtherseestadion, 18:45 Uhr
Wettbewerbsverzerrer sans de Kärntner, sonst nix! Und trotzdem bringens nix zam!
Eigentlich ein Armutszeugnis, und ehrlich wirtschaftende Klubs bekommen dafür die Rechnung präsentiert!
Danke für den oben stehenden Bericht der zeigt wie der Hase in dieser Liga (in Klagenfurt) wirklich läuft