Die längste spielfreie Pause der Vereinsgeschichte geht diesen Freitag – nach mehr als 5 Monaten – endlich zu Ende. Endlich gibt es wieder Amateurfußball zu sehen, endlich darf man auch als Zuschauer wieder zu einem Pflichtspiel. Der Weg der „Grün-Gelben“ zum Saisonauftakt führt nach Kärnten, genauer gesagt nach Spittal an der Drau.
Dort gastiert die neu formierte Schatas-Elf beim Liganeuling, welcher den Platz des ATSV Wolfsberg eingenommen hat (freiwilliger Rückzug) und so trotz Saisonabbruch und Wiederholung der abgelaufenen Saison die Liga wechseln konnte. Dabei schloss man die abgebrochene Saison nur als 10. der Kärntner Liga ab, keiner der besser platzierten Teams wollte die Aufstiegschance ergreifen.
Große Geschichte
Ein Szenario, welches verleitet, den Gegner zu unterschätzen. Aber Vorsicht! Die große Stärke des Gegners ist ein top-motiviertes und ambitioniertes Umfeld, welches nach Jahren Kärntner Liga und vielen Rückschlägen nun wieder zu alter Größe zurückfinden will. Denn der SVS ist noch immer eine der erfolgreichsten Kärntner Fußballadressen. 1921 gegründet ging es in den 80er Jahren Steil nach oben. Im dritten Anlauf klappte 1982 der Aufstieg der Drautaler in die 2. Division und 1984 sogar der Bundesligaaufstieg. Aufgrund einer Ligaverkleinerung musste man 1985 aber als 13. absteigen. Der direkte Wiederaufstieg wurde (wie auch 1998) knapp verpasst ehe man 1999 – nach fast 20 Jahren – in die Regionalliga absteigen musste und 2009 noch weiter in die Kärntner Liga runter musste.
1986 trafen übrigens die UVB Vöcklamarkt und der SV Spittal/Drau zwei Mal in der 2. Division aufeinander und es gibt sogar eine parallele zur Freitagspartie. Denn damals gastierte zum Saisonauftakt Spittal bei Aufsteiger Vöcklamarkt, am Freitag ist es genau umgekehrt. Damals holte Vöcklamarkt vor 2.500 begeisterten Zuschauern übrigens ein 0:0 beim damaligen Vizemeister. Das Rückspiel verlor die Union allerdings – trotz eines Tores von Josef Grössinger – mit 1:2.
Ziel: Klassenerhalt
Die Vergangenheit lässt aber sicherlich keine Rückschlüsse auf heute zu. Die von Rudolf Schönherr gecoachte Truppe wurde im Sommer mit 8 Neuzugängen verstärkt, wobei der Fokus auf regionale Spieler gelegt wird. „Unser klares Ziel ist es, diese Liga zu halten und uns in Zukunft weiter nach oben zu orientieren. Darüber hinaus sind wir der Überzeugung, dass wir das Potenzial haben uns weiter nach oben zu entwickeln. Das bedeutet am Ende eine unschätzbar wertvolle Perspektive für die jungen Spieler unseres Vereins und eine sportliche Bühne, die den gesamten Bezirk stärken kann“ vermeldete der Club auf Facebook.
Im 6.500 Zuschauer fassenden Goldeckstadion erwartet die „Grün-Gelben“ übrigens ein vertrauter Untergrund: Kunstrasen.
Gegen die neu formierte Mannschaft der UVB Vöcklamarkt wird das am Freitag auf jeden Fall ein spannender Tanz werden. Anpfiff ist um 19 Uhr, die Mannschaft brennt auf den Auftakt und freut sich über jeden „Moaka“ der in Spittal das Team anfeuert, denn Zuschauer sind wie gesagt wieder erlaubt!
[hr]
Regionalliga Mitte, 1. Spieltag
Freitag, 14. August 2020, 19:00 Uhr
SV Spittal/Drau vs. UVB Vöcklamarkt
Goldeckstadion, Spittal/Drau