Skip to main content

Seit vergangenem Freitag ist es amtlich, die UVB Vöcklamarkt legt nach der 1:4 Niederlage gegen die LASK Juniors in der fünften Regionalliga Saison den schlechtesten Saisonstart seit Jahren hin. Ja, seit wann eigentlich? Eine Recherche ergab, 23 Jahre muss man zurückblicken, denn seit 1991/92 starteten die „Grün-Gelben“ nicht mehr so schwach. Die von Ferdinand Milanovich trainierte UVB hielt damals nach 6 Runden bei nur einem Punkt (0:0 gegen den ATSV Timelkam) und einem Torverhältnis von 3:11. Der Start also noch etwas schlechter als aktuell, wobei das ein schwacher Trost bleibt in Anbetracht der Tatsache, dass Vöcklamarkt nach dieser Saison 1992 letztendlich absteigen musste. Bislang zum letzten Mal…

Viele Baustellen

Ein Szenario, welches nach 6 Runden zwar gedanklich leider schon allgegenwärtig ist, aber – noch – sehr weit weg ist. Es werden sich noch Möglichkeiten auftun, das zu korrigieren, je früher natürlich, desto besser. Es ist eine ganz junge Truppe der vor allem Routiniers fehlen. Einerseits Aufgrund der vorhandenen Kaderstruktur, andererseits verletzungsbedingt (wie zB. die Sammer Brüder). Gegen Weiz betrug der Altersschnitt der Startelf 22,1 Jahre und sank mit Fortdauer der Partie auf nur 21,3 Jahren. Das Problem dabei, während die Abwehr oft routiniert und sicher wirkt, kommt aus dem Mittelfeld zu wenig und Bälle werden zu selten nach vorne gebracht. Passiert dann ein Gegentreffer, kommt plötzlich große Verunsicherung auf, die Mannschaft wird hektisch und fehleranfällig. Nicht zu vergessen, gegen Pasching und auch gegen Gurten ging die UVB zunächst verdient in Führung, belebte die Hoffnung auf einen Punktgewinn, brach allerdings mehrfach in der zweiten Halbzeit aus unerklärlichen Gründen ein und verlor letztendlich.

Drei Punkte nach 6 Runden sind definitv frustrierend. Man glaubt es kaum, aber auch im Aufstiegsjahr 2010 hielt die damalige Vietz-Elf nach 6 Runden bei nur vier Punkten. Dem Team gelang der Turnaround, dank positiver Stimmung, engagierten Einsatz und viel Routine am Platz. Sie sind damals als Mannschaft nach dem schlechten Start stetig gewachsen und schlossen die Saison noch auf dem 9. Platz ab. Derzeit trennen uns nur zwei Punkte von einem fixen Nichtabstiegsplatz, also noch alles drin. Allein der Glaube daran fehlt derzeit, es auch heuer wieder – mit dem gewohnt vergleichsweise geringem Budget – die finanziell stärkere Konkurrenz abzuhängen.

Profis vs. Amateure

Ein richtig großer dieser Konkurrenten kommt mit dem SK Vorwärts Steyr am Freitag nach Vöcklamarkt. Seit dem Winter leistet man sich dort die Dienste von Trainer Helmut Kraft, welcher auf Profibedingungen umstellte. Nach einem holprigen Start, der folgenden Verpflichtung eines neuen sportlichen „Mastermindes“ Gerald Perzy stießen sich die Steyrer im Frühjahr spätestens mit dem 3:1 Heimerfolg gegen die UVB gesund und schafften nach einer Siegesserie den Klassenerhalt locker. Die Ziele heuer sind schon wesentlich ambitionierter, die Rede war vom „vorderen Drittel“ oder „um den Meistertitel etwas mitspielen“. Nur drei Punkte Rückstand auf Leader Blau-Weiß Linz geben den verantwortlichen Recht, im Moment sieht es so aus als hätte man es in Steyr geschafft, aus dem vorhandenen wirtschaftlichen Potenzial in Österreichs zwölftgrößter Stadt mit viel Fußballtradition – dank neuer Expertise im Verein – endlich diese Möglichkeiten auch effektiv zu nutzen. Man kann zufrieden sein in Steyr, erst recht nachdem Rade Djokic zuletzt beim 4:2 gegen St. Florian seine Ladehemmung abgelegt hat und mit einem Hattrick nun die Erwartungen der Fans voll erfüllte. Auf ihn wird man wohl besonders aufpassen müssen…

Dem SKV ein „Haxl“ zu stellen, scheint im Moment daher fast unmöglich. Man muss nicht brillieren, aber man wird spielen müssen, wie es Außenseiter in der Regel machen: Kratzen, viel rennen und auf Erfolg bei schnellen Kontern oder Standards hinarbeiten. Vielleicht eine neue Chance zu überraschen und vor gut besuchtem Haus das Publikum wieder auf seine Seite zu ziehen…

[hr]

Regionalliga Mitte, 7. Runde
Freitag, 12. September 2014

Union Volksbank Vöcklamarkt : SK Vorwärts Steyr
Vöcklamarkter Stadion, 19:00 Uhr [hr_invisible]