Es hätte vielleicht die „geilste“ Saison für „Grün-Gelb“ werden sollen, hochinteressante Derbys, hochkarätige Gegner, eine Mannschaft mit viel Potenzial und Qualität. Von dieser tollen Saison ist die UVB Vöcklamarkt momentan leider weit entfernt. Die UVB steckt in einer schweren Krise. Lag es am Trainer, dass das Team Lust- und Konzeptlos wirkte oder stimmt etwa gar die interne Chemie nicht?
Schwierige Trainersuche
Nachdem Trainer Werner Ruttensteiner mit seinem Latein am Ende war und vergangenen Freitag den Rücktritt erklärte wird nun fieberhaft nach einem neuen Trainer gesucht. Ein Fehlgriff darf dabei nicht passieren. Im Idealfall soll er Ligaerfahrung mitbringen, einer Mannschaft wieder Selbstvertrauen zurückgeben können, längerfristig das Trainerzepter schwingen damit an dieser Position endlich wieder Ruhe einkehrt, im finanziellen Rahmen muss er natürlich sein und dann soll er auch noch besser gestern als heute mit der Arbeit beginnen. Fast eine „Mission Impossible“ inmitten einer laufenden Saison für unsere sportliche Leitung. Dessen ist man sich bewusst, entsprechend will man einen Schnellschuss vermeiden.
Interimistisch übernehmen die bisherigen Co-Trainer Günter Ledl und Hannes Brandl, welche es mit den kommenden beiden Partien gegen starke Gegner wie Pasching und Blau-Weiß Linz gleich mit schweren Brocken zu tun bekommen. „Gegen die Paschinger bekommen wir ja dann 10 Gegentore wenn sich nix ändert“ hörte man auf der Tribüne gegen Wallern verzweifelte Anhänger diskutieren und andere forderten gar „weg mit der Mannschaft und mit einer reinen, Vöcklamarkter Mannschaft eine Liga weiter unten neu durchstarten“. Von dem abgesehen, dass derlei nostalgische Gedanken zwar nett, aber im modernen Fußball nicht mehr funktionieren würden, vergessen sind scheinbar auch die tollen Momente mit großen Teilen dieser Mannschaft in der Regionalliga wie zB. der vierte Platz vor gut einem Jahr.
Tugenden wiederfinden
Nein, OÖ-Liga oder panische Schwarzmalerei kann nicht unser Ziel sein, Vöcklamarkt gehört in diese Regionalliga, die Saison ist noch jung und es liegt nun an der Mannschaft, genau das zu beweisen. Auch im April – nach dem Ende der Ära Heinz Zanner – fand man sich in einer ähnlichen Situation wieder, Manfred Vorauer hatte es mit dem LASK und Pasching zu tun. Was geschah ist bekannt, das Selbstvertrauen sowie die Spielfreude kehrte an diesen vermeintlich übermächtigen Gegnern in die Mannschaft zurück. Das muss man sich zum Vorbild nehmen und daran müssen sich alle Beteiligten nun aufrichten. Die Dank Cupsieg und Europapokal mit vielen Erfahrungen gepikten Paschinger werden am Sonntag natürlich die Revanche suchen. Zwar sind gegen den portugiesischen Erstligisten GD Estoril Praia im Europaleague Playoff die Träume von der großen Sensation nach der 0:2 Hinspiel-Niederlage schon vor dem Rückspiel heute Abend (Live auf ORF 1, 20:30 Uhr) verschwindend gering geworden und es ist ein echtes Wunder zum Aufstieg vonnöten, aber man kann in Pasching schon jetzt stolz auf das Erreichte sein. Stolz wollen auch die „Grün-Gelben“ wieder sein.
Nun, wo der Trainer weg ist, muss nun die Mannschaft beweisen, das man kämpfen will, den Gegner ärgern kann und die schon oft strapazierten „Vöcklamarkter Tugenden“ auch in der aktuellen Mannschaft stecken. Es verlangt keiner, dass unsere „Grün-Gelben“ in Pasching gewinnen, aber eine Mannschaft, die einem das Gefühl gibt, alles gegeben zu haben, bei der das Zuschauen wieder Spaß macht und in welcher es den Akteuren selbst wieder Spaß macht, Fußball zu spielen, das erwartet man sich schon. Die Hoffnung lebt also trotz allem noch immer, auf einen verspäteten Startschuss in die vielleicht „geilste Saison“ der UVB…
[hr]Regionalliga Mitte, 6. Runde
Sonntag, 1. September 2013
FC Pasching – Union Volksbank Vöcklamarkt
Waldstadion Pasching, 15:00 Uhr
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