Vorschau: FK Austria Wien

Morgen wird wieder „grün-gelbe“ Fußballgeschichte geschrieben. Dabei ist es zunächst fast egal, wie das Ergebnis dieser Partie lauten wird. Allein die Tatsache, dass die „Grün-Gelben“ zum erst vierten Mal nach 1984 (Rapid Wien), 1999 (LASK) und 2010 (Wacker Innsbruck) auf einen Bundesliga-Club in einem Pflichtspiel treffen, ist bereits „historisch“.

Die Geschichte „David gegen Goliath“ wird auch dieses Mal wieder zahlreiche Fans in das Black Crevice Stadion locken. Wie sensationell die Geschichte zu diesem Spiel aber am Ende werden wird, wird die Begegnung selbst schreiben. Klare Angelegenheit, heroischer Fight, ungerechte Entscheidungen oder gar die ganz ganz große Überraschung?

Eine andere Fußballwelt

Von Letzterer darf zumindest geträumt werden, die Realität ist natürlich eine andere. Die nackten Zahlen sprechen für sich. Die Wiener Austria ist mit 51 nationalen Titeln (24x Meisterschaft, 27x Cup) der erfolgreichste Club Österreichs noch vor dem Stadtrivalen Rapid (32x Meisterschaft, 14x Cup). Man ist „Rekordcupsieger“ und der eigene Anhang sieht sich selbst zudem auch als österreichischer „Rekordmeister“, da man die Meisterschaften von Rapid aus der früheren Wiener Liga nicht als österreichische Meistertitel anerkennt.

Mit einem Jahresumsatz von knapp 28 Mio. Euro rangiert die Austria außerdem im nationalen Spitzenfeld. Durch den aktuellen Ausbau der „Generali Arena“ auf knapp 18.000 Plätze wird die wirtschaftliche Basis der „Violetten“ ab 2018 zudem noch weiter gestärkt. Zum Vergleich: Vöcklamarkt muss etwa mit einem Hundertstel dieses Budgets auskommen.

Zwischen AC Milan und Vöcklamarkt

Die Austria ist unterdessen stark auf den Europacup fokussiert. Dort präsentierte man sich zwar erfolgreich, aber nicht gerade überzeugend. Knappe Resultate gegen AEL Limassol und NK Osijek brachten den Einzug in die Europa League Gruppenphase. Dagegen mutet das Cupspiel gegen Vöcklamarkt wie eine lästige Pflichtübung an.

Während man sich am Donnerstag gegen die Startruppe von AC Milan (dort wurden im Sommer 230 Mio. Euro in Transfers investiert) eine 1:5 Ohrfeige im Happel-Stadion abholte, folgte am Sonntag die Wiedergutmachung gegen St. Pölten mit einem 5:1 Heimsieg gegen den Tabellenletzten und setzte so vor dem direkten Duell am Samstag einen Warnschuss nach Salzburg.

Die Stärken und Schwächen der Austria

Den Austria Coach Thorsten Fink plagen aktuell große Verletzungssorgen, insbesondere in der Abwehr. Es fehlen Heiko Westermann, Alexandar Borkovic, Alex Grünwald, Lucas Venuto, Robert Almer und Vesel Demaku. So stand in St. Pölten mit Abdul Kadiri der Austria nur ein einziger, fitter Innenverteidiger zur Verfügung, da Neuzugang Ruan noch keine Arbeitsgenehmigung hatte. Letzterer wird aber wohl gegen Vöcklamarkt sein Debüt feiern können. Auch andere Ersatzspieler könnten zum Zug kommen, denn Thorsten Fink könnte im Cupspiel auf Rotation setzen.

Dennoch beginnt der „Austria-Motor“ nach mühsamen Ligastart und einem glücklichen Cupsieg gegen ASK Ebreichsdorf (3:4 n.E.) nun zu laufen. Vor allem die pfeilschnellen Offensivaktionen von Linksaußen Felipe Pires sind immer brandgefährlich und wesentlich für das Aufbauspiel der Austria. In der Mitte sorgen die beiden Stürmer Christoph Monschein oder Kevin Friesenbichler für Unruhe.

Auch bei Standards hat Coach Fink ein echtes Ass in Ärmel, der streitbare und abgebrühte Raphael Holzhauser hat einen guten Schuss, hält bei derzeit 4 Bundesligatreffern und ist damit (mit Kevin Friesenbichler) aktuell der erfolgreichste Torjäger der Wiener. So kommt es, dass die Fink-Elf mittlerweile seit 6 Ligapartien ungeschlagen ist.

Thomas Löffler als Austria Experte

Auch Vöcklamarkt Coach Jürgen Schatas war zuletzt oft zu Improvisationen gezwungen. Vor allem in der Defensive gab es zahlreiche Verletzungen zu beanstanden. Zum Austria Wien Spiel dürften die größten Baustellen aber beseitigt sein, dennoch bereitet die Fitness von zentralen Spielern wie Thomas Höltschl, Wolfgang Schober und Thomas Löffler noch Sorgenfalten. Dabei hätte Letzterer eine ganz besondere Expertise, denn er ist der einzige Spieler beider Mannschaften, der den Gegner bereits kennt. Sogar recht gut, insgesamt 7x hat Thomas Löffler in Dress von Wacker Innsbruck gegen die „Veilchen“ gespielt, zuletzt im April 2014.

Rekordverdächtiger Vorverkauf

Rund 1.300 Vorverkaufskarten wurden bereits im UVB Fanshop verkauft, das ist ein absoluter Rekord! Trotzdem werden am Spieltag genug Tickets aufliegen, sodass man damit rechnen kann, auch ohne Vorverkaufskarte einen Platz im Stadion zu erhalten. An dieser Stelle möchten wir aber neuerlich auf die Tips zur Anreise (Link) hinweisen.

Die UVB Vöcklamarkt heißt die Gäste aus Wien sehr herzlich Willkommen, freut sich auf ein faires, spannendes, aber vor allem friedliches und verletzungsfreies Cupspiel.

Uniqa ÖFB Cup, 2. Runde
Mittwoch, 20. September 2017

Union Volksbank Vöcklamarkt vs. FK Austria Wien
Black Crevice Stadion, 18.30 Uhr

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