Vorschau RLM Runde 11: SV Allerheiligen – UVB

Die UVB Vöcklamarkt ist im kommenden Auswärtsspiel am Freitag, den 15.Oktober, beim aktuellen Tabellenführer der Regionalliga Mitte, dem SV Allerheiligen zu Gast. Die Steirer sind das Überraschungsteam der Liga. Aufhorchen ließen sie vor allem mit dem 3:0 Auswärtssieg im Donauparkstadion gegen Blau-Weiß Linz, mit dem sie gleichzeitig die Tabellenführung holten –  der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.

Was sind die Gründe für den Erfolgslauf des Vereins aus der 1400-Seelen-Gemeinde in der Südsteiermark ?
Zunächst natürlich die Mannschaft. Im Kader der Steirer findet man zehn Spieler, die bei einem Bundes- oder Erstligisten Fußball spielen „gelernt“ haben, sei es in der ersten Mannschaft oder in Nachwuchsakademien. Eine optimale Mischung aus spielerischem Können und der kämpferischen Komponente der jungen Spieler.
Da wäre Daniel Hofer, der unter anderem schon bei Ried, Vöcklabruck oder zuletzt in Kapfenberg spielte. In der Abwehr der Slowene Andrej Prejac, der letztes Jahr noch in der Slowenischen Ersten Liga sein Geld verdiente. Oder Regisseur Martin Six, der ebenfalls schon bei Kapfenberg im Einsatz war. Stürmer Daniel Brauneins, aktuell Führender der Torschützenliste der Regionalliga Mitte mit elf Treffern, wird kommenden Freitag nicht auflaufen können, da er sich im letzten Spiel die Gelb-Rote Karte nach dem Schlusspfiff abholte.

Auch Trainer Andreas Moriggl ist natürlich am Erfolg nicht ganz unbeteiligt. Er gilt als sachlicher Analytiker, der seine Spieler in ein geordnetes Defensiv-Korsett steckt. Im Angriff lässt er seinen Akteuren allerdings mehr Freiraum, um sich zu entfalten.

Ein weiterer Grund für den Erfolg könnte auch der Fußballplatz in Allerheiligen sein: Mit 100 mal 60 Metern zählt das Spielfeld zu den eher kleineren in der Regionalliga. Spielerische Qualität ist notwendig, um in der Südsteiermark den Ton anzugeben. Der Nachteil laut Allerheiligen-Manager Franz Schauer: „Schwächere Teams stellen sich bei uns oft einfach nur hinten hinein und lauern dann auf Konter. Da ist es schwierig, ein sicheres Spiel zu gestalten.“

Wie bei zahlreichen anderen Vereinen der Regionalliga, wurde für die heurige Saison auch bei Allerheiligen der Sparstift angesetzt. Das Budget wurde abgespeckt und auf Qualität statt auf Quantität gesetzt. Laut Schauer hat der Verein das kleinste Budget der Liga, aber der Zusammenhalt ist sehr stark und „alle kämpfen für den Verein“. Im Sommer kamen nur drei neue Spieler, die sich gut in das Mannschaftsgefüge integriert haben.

Auch die Fans tragen ihren Beitrag zum Erfolg: Es werde mit nahezu professioneller Struktur gearbeitet, so Schauer. Der Fanklub „Gallier“ zählt bereits 100 Mitglieder. Aus dem eigenen Ort sind laut Schätzungen allerdings nur 50 Zuseher dabei.

Bei dieser Aufschlüsselung fällt dem aufmerksamen Leser gleich auf, dass viele dieser (Erfolgs-) Komponenten auch in Vöcklamarkt zu finden sind, angefangen von der Mischung des Teams über den Trainer, bis zu den Fans.

Bei unseren „Grün-Gelben“ ist nach den zwei wichtigen Heimsiegen etwas Ruhe eingekehrt. Man hat sich im Mittelfeld etabliert und bewiesen, dass man eine spielstarke Mannschaft hat, die auch Tore erzielen kann. Die Verteidigung hat sich gefestigt, Trainer Vietz stehen sechs, sieben starke Defensivleute zur Auswahl.
Was kann man vor der schweren Aufgabe aus Vöcklamarkter Sicht erwarten ? Auswärts bei einer Topmannschaft anzutreten, bedeutet normalerweise, dass man nicht unter Zugzwang steht, sondern frei von der Leber spielen kann und wenig zu verlieren hat.
Unsere Mannschaft wird mit einem gesunden Selbstvertrauen in die Steiermark fahren und versuchen, dem Tabellenführer „ein Bein zu stellen“. Es ist, wie immer im Fußball, alles möglich.

Wenn man die Statistik bemüht und die letzten Spielen der beiden Mannschaften vergleicht, findet man übrigens zwei interessante Details, die unserer UVB vielleicht noch weiter motivieren könnten:
1. In den letzten vier Runden holte Vöcklamarkt neun Punkte, Allerheiligen „nur acht“.
2. Das letzte Heimspiel bestritt der ASV gegen den GAK und konnte erst in der 95. Minute durch einen Six-Treffer einen Punkt zum 2:2 retten. Vöcklamarkt tat sich gegen die Grazer schon viel leichter (zur Erinnerung: UVB – GAK 3:0).

Punkte werden aber am Spielfeld und nicht über Statistiken gemacht, deshalb heißt es am Freitag wieder kämpfen und guten Fußball zeigen, dann kann man auch in Allerheiligen erfolgreich sein.
Mit dem nötigen Glück sollte – wie auch Trainer Karl Vietz glaubt – zumindest ein Punkt möglich sein.

(Christian Hemetsberger)

Geschrieben von:

Redakteur Website

Ein Kommentar zu "Vorschau RLM Runde 11: SV Allerheiligen – UVB"

  1. Eisern Linz says:

    Alle auf nach Allerheiligen!

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