Vorschau: GAK

Nur wenige Tage nach dem Cupderby gegen die SV Ried vor 2.460 Zuschauern geht es gleich zum nächsten interessanten Gegner. Es ist dies niemand geringerer als der Grazer Traditionsclub GAK. Der österreichische Meister von 2004 und vierfache ÖFB-Cup-Sieger (zuletzt 2004) hat dabei in den letzten Jahren eine wahre Berg- und Talfahrt hinter sich.

Zunächst die Talfahrt, nach dem Konkurs 2007 und dem Zwangsabstieg aus der Bundesliga in die Regionalliga Mitte folgten schwierige Jahre in der Regionalliga. Es folgten Konkurse 2008 und 2009, im Oktober 2012 wurde schließlich mit dem 4. Konkursantrag seit 2007 die Fußballsektion des Vereines geschlossen und aufgelöst. Der GAK hatte es verabsäumt, die Bundesligastrukturen eines Vereines an das Niveau der Regionalliga anzupassen.

Der GAK von heute ist dabei nicht mehr mit dem Club von damals zu vergleichen. Die Neugründung der Fußballsektion 2013 wurde nun mit neuen Entscheidungsträgern vollzogen. Mit dem Dilettantismus der Vorgänger wollte man nichts mehr zu tun haben. Man übersiedelte aus der UPC-Arena ins wesentlich kleinere Stadion Graz-Weinzödl. Ein schwieriger Schritt, da insbesondere die Infrastruktur nicht ganz den Erfordernissen des Vereines gerecht wird. Die Rotjacken begann in der untersten Liga, getragen von den zahlreichen Fans und feierte 2014, 2015, 2016, 2017 und zuletzt 2018 den Meistertitel und es gelang der schnellstmögliche Weg zurück in die Regionalliga.

Dort angekommen gilt man als Top-Favorit auf die Meisterschaft. Zwar stapelt man im Verein selber naturgemäß tief und will sich zunächst mal in der Liga etablieren, mit der aktuellen Performance, dem Kader und der wirtschaftlichen Stärke kann man aber schwerlich nicht von einem Favoriten sprechen. Dem GAK ist es bereits im Vorjahr in der Steirerliga gelungen, ein Budget von 800.000 Euro aufzustellen. Es ist davon auszugehen, das dieses Budget in der Regionalliga weiter angewachsen ist und somit ein Top-Budget für die Regionalliga Mitte ist. Zahlen, von denen man in Vöcklamarkt nur träumen kann.

Ein Erfolgsgeheimnis ist durchaus die Breite des Kaders. Schaut man auf die Torschützenliste, so sticht hier kein Spieler sonderlich hervor. Der gebürtige Oberösterreicher Dominik Hackinger (früher unter anderem in Grieskirchen und Vöcklabruck) führt die Vereinsinterne Liste gemeinsam mit Dieter Elsneg (früher Ried, Grödig) mit 5 Treffern an, Routiniers wie zB. Marco Perchtold oder Gerald Säumel stabilisieren das Team aus überwiegend jungen, steirischen Spielern. Auch bei der Trainerposition hat man mit David Preiss jemand gefunden, der in diese junge, steirische Philosophie passt und der die Mannschaft taktisch immer wieder hervorragend einstellt.

Vöcklamarkt trifft damit in dieser 10. Runde bereits nach Weiz und Stadl-Paura nun zum dritten Mal auf einen Tabellenführer. Weiter angespannt ist bei den „Grün-Gelben“ die Personalsituation, auch wenn Yannick Johnson und Alexander Fröschl gegen Ried wieder spielen konnten, die Kreuzband-Verletzung von Selman Neziri ist dagegen wieder ein Rückschlag. Alles gute Selman an dieser Stelle! Insbesondere auswärts geht man daher gegen den Aufsteiger als Außenseiter in diese Partie. Aber gerade in diesem Spiel hat man – wie im Cupspiel – nichts zu verlieren, man kann nur gewinnen. Auswärtsschwäche hin oder her…

Regionalliga Mitte, 10. Runde
Samstag, 29. September 2018

Grazer AK vs. Union Volksbank Vöcklamarkt
Sportzentrum Graz-Weinzödl, 18.30 Uhr

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