Vöcklamarkt überrascht den Meister

Damit haben wohl – wenn überhaupt – die wenigsten gerechnet, beim 70-Jahre-Jubiläumsspiel gegen Double-Gewinner FC Red Bull Salzburg gewinnt Vöcklamarkt überraschend mit 1:0. Christian Brandl sorgt mit einem sehenswerten Treffer für lauten Jubel bei den rund 1.300 Zuschauern.

Das Jubiläumsspiel ist zugleich auch das Heim-Abschiedsspiel für das Trainerteam Karl Vietz, Franz Gilhofer und Hannes Fally. Für die beiden erstgenannten schließt sich mit diesem Spiel ein Kreis, denn als 2008 die Salzburger „Bullen“ zum ersten Mal in Vöcklamarkt gastierten, war es die erste Partie von Vietz/Gilhofer als Trainer für Vöcklamarkt. Aber für alle Akteure war es etwas Besonderes, gegen den amtierenden Meister und Cupsieger spielen zu können.

Salzburg trat erwartungsgemäß mit einer B-Elf an und es wurden vielen Spielern der zweiten Reihe die Chance gegeben, sich in die „Erste“ Mannschaft zu spielen. Aber selbst die zweite Garnitur hat es in sich, alleine zB. ein Dayot Upamecano, welcher vor allem für Liefering spielt und es in der vergangenen Saison auf keinen einzigen Bundesliga-Einsatz brachte, hat einen ausgeschriebenen Marktwert von 1 Mio. Euro – ein vielfaches dessen, was Vöcklamarkt überhaupt an Budget besitzt.

Salzburg tonangebend aber harmlos

Die erste nennenswerte Aktion kommt aber von Vöcklamarkt, Fröschl bricht auf der rechten Seite sehenswert durch, wird jedoch doch noch von der Abwehr gestoppt. In weiterer Folge sind es dann aber der Bundesligist, der das Spiel bestimmt. Die junge Mannschaft drängte die „Grün-Gelben“ dabei über weite teile der Partie in die eigene Hälfte und ließ Ball und UVB laufen, es fehlte jedoch die Konsequenz und auch Torchancen, denn die „Bullen“ strahlen trotz Überlegenheit keine Gefährlichkeit aus. Djuricin und Ulmer finden die größte Chancen vor, Torhüter Wolfgang Schober ist aber zur Stelle und wird zunächst nicht gefordert. Vöcklamarkt spielt dagegen höchst ambitioniert und vor allem frech mit, die Möglichkeiten sind rar aber dennoch schön anzuschauen.

In der zweiten Halbzeit wird die Partie dann etwas flotter, Salzburgs Flügelflitzer Reyna zieht das Spiel an sich und die Gäste wirken nun auch etwas gefährlicher. Schober aber noch immer nicht wirklich gefordert, die UVB-Abwehr sehr diszipliniert und unglaublich clever. Erst in Minute 66 wirds das erste Mal richtig gefährlich, Reyna zieht aufs Tor, Wolfgang Schober lässt sich jedoch nicht täuschen und klärt die brenzlige Situation ausgezeichnet. Auch danach Salzburg immer wieder am Drücker, jedoch wirklich gefährlich wird es selten. Dann Minute 79, ein hervorragend ausgeführter Konter der UVB über Christian Brandl, welcher nicht lange herumfackelt und sehenswert den Ball unter die Latte knallt, Führung für die UVB und lauter Jubel im Stadion! Zugegeben, völlig gegen den Spielverlauf, aber Salzburg offensiv zwar sehr aktiv aber über 90 Minuten völlig harmlos, weshalb die Führung für die „Grün-Gelben“ aufgrund der aufopfernden Darbietung durchaus verdient ist. Die roten Bullen versuchen auch nach dem Gegentor nicht, den Druck zu erhöhen und hier das Spiel noch zu drehen, womit es beim 1:0 bleibt.

In Summe sind beide Teams zufrieden. Vöcklamarkt weil es der erste Erfolg über einen Bundesligisten überhaupt ist, Salzburgs Coach Oscar Garcia weil „es eine hervorragende Trainingseinheit für uns war, da der Gegner sehr gut gespielt hat.“ Während für die Salzburger schon in vier Wochen es in der Champions-League Qualifikation um richtig viel geht, gehen die UVB Spieler nun in die Sommerpause. Trainingsauftakt für die UVB ist am 4. Juli, das erste Spiel in der OÖ-Liga am 12. August.

70 Jahre Jubiläumsspiel
Freitag, 17. Juni 2016, 19.00 Uhr

Union Volksbank Vöcklamarkt : FC Red Bull Salzburg 1:0 (0:0)
Black Crevice Stadion, Vöcklamarkt, 1.300 Zuschauer

Torfolge:
1:0 (78.) Christian Brandl

UVB Vöcklamarkt: Schober, Rohrstorfer (46. Brandl), Hofmeister, Rensch (85. Karrer), Laganda (81. Birglehner), Löffler, Kirnbauer, Olivotto (46. Michael Sammer), Höltschl (46. Javi Lujan Martin / 85. Moises Aquiar), Gilhofer (68. Stefan Sammer), Fröschl;

FC Red Bull Salzburg: Airton, Gölles, Upamecano (46. Miranda), Sörensen (46. Roguljic), Ulmer (46. Burgstaller), Schlager (46. Laimer), Stumberger, Samassekou, Lainer, Djuricin (46. Oberlin), Meister (46. Reyna);


Fotos: ©Helmut Klein

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